Eine kleine Bühne in einem Theater oder in einer Gaststätte, Publikum und Künstler, die etwas zu erzählen haben: Ganz so einfach lässt sich Kabarett nicht in Worte fassen. Kabarett ist eine Kunstform, die sich in den vergangenen einhundert Jahren entwickelt und vor allem stetig weiterentwickelt hat. Was im Kleinen begann, hat mittlerweile den Weg ins Abendprogramm der Fernsehsender gefunden und spricht eine stetig wachsende Fangemeinde an.
Die Geschichte des Kabaretts nimmt ihren Lauf in Paris. Die 1880er Jahren waren es, in denen Rolphe SalÃs das „Cabaret Artistique“, später bekannt als „Le Chat Noir“ gründete. Künstler nutzten das Forum, um ihr Programm vor Kennern, allesamt Berufskollegen zu testen. In Deutschland dauerte es ein wenig länger, bis das erste Kabarett seine Pforten offnete. Ernst von Wolzogen machte mit dem „Überbrettl“, aus dem das „Bunte Theater“ wurde, von sich reden. Zu den Stars, die seinerzeit das Publikum begeisterten, gehorte unter anderem Otto Reutter.
Mit der Theaterzensur während des Kaiserreiches war dem Kabarett vorerst ein Riegel vorgeschoben. So dauerte es bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, ehe Kabarett seine Blüte erlebte, indem Politik und soziale Strukturen thematisiert wurden. Texte lieferten beispielsweise so bekannte Autoren wie Klaus Mann, Erich Kästner und auch Kurt Tucholsky. Mit dem Naziregime kam es zur nächsten Zwangspause, die erst durch die Besatzungsmächte aufgehoben wurde, unter anderem um den Menschen das Grauen der Kriegszeit vor Augen zu führen. Von da an war es nur ein kurzer Weg, bis das noch heute bekannte politische Kabarett erste Erfolge feierte. Hanns Dieter Hüsch, Dieter Hildebrandt, Klaus Havenstein oder „Die Stachelschweine“ wurden zu Stars der Szene. Sie prangerten unverblümt die Regierung und generell die Politik an. Eher mit Wortwitz zu überzeugen wusste später Heinz Erhardt.
Die grobe Zweiteilung in literarisches Kabarett, das mit Prosa, Liedern und Gedichten aufwartet, und politisches Kabarett, das mit Sketchen, Parodien und Satiren arbeitet, gilt noch heute, hat allerdings eine Reihe von Ablegern erhalten. Das zeigt sich an Künstlern wie Mario Barth oder Martin Schneider. Sie erzählen mit ganz eigenem Stil hauptsächlich aus dem eigenen Leben.
Anbei die Google Trend Kurve für den Suchbegriff Kabarett. Leicht zu sehen, dass der Begriff vor allem in der kalten Jahreszeit Saison hat. Zudem scheint die Nachfrage im Jahre 2006 im Vergleich zu den beiden Vorjahren leicht nachgelassen zu haben. Sehr schade, und schwer zu sagen, was die Ursachen dafür sein mogen.
Hat einer schon mal die Blogs von Kabarettisten im Internet verfolgt oder analysiert? Hier eine schone Empfehlung: http://www.dielaux.de
Blogs im Kabarett-Umfeld sind bis jetzt noch sehr selten, muss man lange Suchen um welche zu finden. Aber es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis sich auch hier Weblogs etablieren.
Ach, ist doch ganz einfach zu finden, mein Web Blog. Unter der Rubrik „Ausgespu(c)kt“.
sagt wer?
die laux 😉