sexy trends

Bei der Betrachtung der diversen Google Trends gibt es immer mal wieder Überraschungen. Dabei verblüffen aber weniger die eigentlichen Suchbegriffe, sondern die Einflußnahme von Googles Suggesttool sorgt für die verblüffensten Momente. Die Hinzunahme von Begriffen, das Verschieben von Positionen in der Vorschlagsliste und das Herausnehmen von Begriffen kann erstaunlich deutliche Folgen für unser aller Suchverhalten haben.

Das für mich kurioseste Beispiel war der Trend vom Sexspielzeug selber herstellen, über den auf Sexspielzeug.de vor knapp zwei Jahren berichtet wurde. Die dort gelistete Trendkurve zeigt noch nicht mal die ganze Dramatik dieser googlesken Einflussnahme. Deshalb hier noch einmal der aktuelle Verlauf der Google Nachfrage für „Sexspielzeug selber herstellen“:

Ist das nicht gnadenlos. Während davor und danach keine nennenswerten Suchvolumina mehr zusammen gekommen sind, hat es diese doch sehr spezielle Suchanfrage für drei Monate ganz weit nach oben im Besucherinteresse geschafft. Leider hat Google die Suggest Vorschläge für Wörter mit den Anfangsbuchstaben Sex mittlerweile ganz gekippt. Anscheinend ist man an dieser Stelle etwas prüde geworden. Eigentlich schade, fehlt jetzt an dieser Stelle der Überraschungseffekt 😉

4 Gedanken zu „sexy trends“

  1. Hallo.

    Also wenn ich mal als „Fachmann“ der Szene was dazu sagen darf: Jetzt, ca. 4 Jahre später (2016) ist das alles noch ein ganzes Stück weiter richtung Zensur.

    Google Suggest funktioniert nun bzgl. Autovervtollständigung sämtlicher Wört aus diesem Metier so gut wie gar nicht mehr.
    Entsprechende Schlüsselwörter zu finden, um einen erfolgreichen Artikel zu schreiben ist mittlerweile nahezu unmöglich geworden, sofern man nicht über viel Fantasie und genügend Fingerspitzengefühl verfügt 🙁

    Eine sehr bescheeeeidene Entwicklung.

    Gruß, Henning

  2. Hallo,
    ich kann mich Henning nur anschliessen. Ohne entsprechenden Germanistikhintergrund oder fundierte Ausbldung im Texten ist das Tool (wer programmiert soetwas eigentlich?) kaum noch zu handhaben. Mittlerweile habe ich meine alten Bücher wieder hervorgeholt: Die helfen doch mehr und verschonen mein Haupt vor dem Ergrauen.

  3. „Prüde“ ist ja ein netter Ausdruck. Tatsächlich ist das Netz hier doch recht zwiespältig unterwegs, gerade durch die Entwicklung des Appmarkts der letzten Jahre. Einserseits sind natürlich im WorldWideWeb soviele explizite Inhalte wie nie zuvor zu finden. Auch wenn google sich dagagen sträubt, gewisse Webseiten oder Suchbegriffe zu fördern, sind ebensolche Inhalte für jedes Kind aufzutreiben.
    Aus allem heraus hält sich hierbei der App-Markt, der meines Wissens sowohl im Apple, als auch im Androidsektor schon seit Beginn alle auch nur annähernd „körperlichen“ Inhalte gezielt verbietet und nicht zulässt. Dabei kann man der ganzen Entwicklung doch sehr zweischneideig entgegenstehen, denn am Ende handelt es sich doch bei vielen Entscheidungen (die allesamt nicht einsehbar oder nachverfolgbar sind) um Zensur, so wie es ja auch auf Facebook bekanntermaßen passiert und Kunstprojekte oder preisgekrönte Fotografie aufgrund eines zu geringen Bekleidungseinsatzes oä. ausgefiltert wird.

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